Ja ja, auf die Größe kommt’s an und die Länge zählt. Also beim Text. Allerdings ein bisschen anders, als man denkt. Und zwar dann, wenn es nicht genug Platz gibt auf der Seite mit dem PR, wenn der Folder nun mal das Format hat, das er hat, wenn das Plakat neben der Fahrbahn nicht mal eine Sekunde Zeit bietet, um wahrgenommen zu werden. Nicht, wenn es darum geht, zu verkaufen. Da gilt die gute alte Maxime eines jeden Staubsaugerverkäufers, der sich von Tür zur Tür plagt: The more you tell, the more you sell.
Nur eben dieses Reden muss man beherrschen. Und dazu gehört auch, das Gerede aufs Wesentliche zu reduzieren. Sprich: Statt Wörter zu minimieren, ihre Bedeutung zu maximieren. Läuft zwangsläufig aufs Gleiche raus, hat aber nichts mit der Anzahl der Silben, sondern mit der Wahl des richtigen Inhalts und seiner passenden Formulierung zu tun.
Studien dazu gibt es übrigens viele. Urban legends leider noch mehr. Allerdings werden populäre Irrtümer durch Wiederholung nicht wahrer, nur populärer, und Missverständnisse nicht aufgeklärt, nur verbreitet.
So zum Beispiel: In der Kürze liegt die Würze. Das heißt nämlich nicht, dass "kurz" automatisch gut ist. Sondern dass man die Kürze schon verdammt gut pfeffern muss, damit sie nach was schmeckt. Und das ist die Kunst.
Und darum schreibt Dan Brown auch so kurze Romane. Und darum gehen Sie auch nie in eine Buchhandlung, um sich ein spannendes, fesselndes und aufregendes Buch zu kaufen. Sondern das mit den wenigsten Seiten. Denn je kürzer, desto besser. Da sind Sie auch bereit, mehr dafür zu zahlen, stimmt's?
Ich weiß schon, es ist ein Unterschied zwischen Belletristik und Werbetext. Auf der einen Seite der neue Vatikan-Thriller, in dem eine Gruppe geheimnisvoller Freaks eine Weltvernichtungsbombe klaut, um eine Stadt in die Luft zu blasen. Und auf der anderen das Jetzt gratis, Jetzt neu, Kupon einfach ausfüllen, ausschneiden und abschicken (das aber immer noch am besten funktioniert, wenn es gratis und neu ist und man den Kupon gefälligst abschicken soll).
Aber es ist schon so viel darüber gesagt und geschrieben worden, dass ich gar nicht weiß, wo anfangen. Deshalb tue ich es gar nicht, sondern beende das Ganze. Und zwar mit einem Link zu einem älteren, aber immer noch guten Artikel, in dem sich einer die Mühe gemacht hat, ein bisschen Info von den Klassikern zusammenzutragen.
Und zum Schluss noch ein bisschen Klartext: Texte müssen nicht kurz sein, Texte müssen nicht lang sein, Texte müssen gut sein. Wie man das macht, sag ich aber nicht. Ich bin doch nicht blöd.
Kurz genug?