DRÜBER


Als das Werbeinstitut das Licht der Welt erblickte, suchte ich nach einer Definition, um den Menschen zu erklären, was das Ganze eigentlich soll. Ich fand eine, die war so etwas von DRÜBER, dass auch Sie einen Anspruch darauf haben:

Das Werbeinstitut ist eine Fullservice-Agentur für angewandte Kommunikation und zusätzlich spezialisiert auf analytische, strategische und kreative Marken- und Kommunikationskonzepte, die der marketingfundierten Einführung neuer Werbelinien dienen.

Die Services umfassen: Research, Consulting und Workouts, Branding (Markenentwicklung/-führung), Presentations/Papers, Campaining, Copywriting, Werbemittel u. v. a.
Das Spektrum erstreckt sich von Corporate Identity über Corporate Design bis Print, Web, PR, Events, Direct Marketing, POS-Marketing, Sales Promotions, Customer Relationsship, Akquisitionsprogramme, Kooperationen, Sponsoring usw.
Zu den Specials gehören: Ad2ad-Selfbranding, Scans (Zielgruppen-Typologien, Mitbewerber-Analysen, Kommunikations-Korrekturen, Trend-Studien), Out-of-line (projektbezogene Kooperationen mit anderen Agenturen) u. v. m.


Manche verstehen diesen Text, andere nur Bahnhof. Und auch wenn alles stimmt, was da steht, so richtig trifft es den Nagel nicht auf den Kopf. Lassen Sie mich Ihnen deshalb eine Geschichte erzählen ...

Independence Day und Faschingsbeginn

Am 4. Juli 2000 feierte ich meinen finanziellen Independence Day: Ich wurde das erste Mal in meinem Leben fix angestellt und dann auch noch bei einer Werbeagentur. Wie ich das angestellt hatte, weiß ich nicht mehr. Aber es war toll nach all den Jahren brotlosen Studiums und schriftstellerischer Tätigkeit für meine Arbeit plötzlich regelmäßig bezahlt zu werden. Mit richtigem Geld.

Ich fing an als Konzeptionist und Texter, wurde bald Kreativdirektor der Agentur, dann der gesamten Agenturgruppe und dann gründete ich eine eigene Abteilung für Trendforschung.

Am 10. November 2004, so etwa um 11:11 Uhr, machte ich mich selbstständig als Werbeagentur. Dass es 24 Stunden vor Karnevalsbeginn passierte, dokumentiert die Ernsthaftigkeit meines Anliegens und sollte nicht als Faschingsscherz praecox interpretiert werden.

Werbeagentur und Werbeinstitut

Ich nannte mich allerdings nicht „Werbeagentur“, sondern „Werbeinstitut“, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass die ganze Sache ordentlich fundiert ist, auf Markforschung und Studien aufbaut und sowas in der Art.

Das war mir sehr wichtig. Denn in der Werbung kommt es nicht bloß auf den guten Geschmack an (und schon gar nicht auf den eigenen), sondern in erster Linie auf die richtige Strategie. Das ist die Basis. Und die hat sehr viel mit eingehender Analyse und scharfem Denken zu tun, mit zielgerichteter Kreativität und dem Wissen und der Bildung, dass man erst mal Inhalt braucht, bevor man anfängt ihn zu verpacken, und den Empfänger kennen sollte, bevor man beginnt, ihm einen Brief zu schicken.

Und das traf das, was ich wollte. Denn bedingt durch meine Herkunft und Ausbildung führte ich schon immer ein Leben in der kontrast-harmonischen Verbindung von Kunst und Wissenschaft. Die stimmige Mischung aus rationalen und emotionalen Aspekten zu finden ist dabei gerade jene Nuss, die zu knacken in der Werbung noch immer am meisten Spaß macht.

Und so veranstaltete ich beispielsweise selbst entwickelte Marken-Workshops, die sich übrigens als extrem sinnvolle Maßnahme bei der Entwicklung neuer Werbelinien erwiesen haben (die sind richtig beliebt!) und perfekt für alle Kunden geeignet sind, wo es in der Chefetage unterschiedliche Meinungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen gilt.

Oder ich dachte mir neue Akquisitiontools aus, Kundenbindungsprogramme, Event-Ideen, Namen ...

Natürlich erledigte ich auch die tägliche Arbeit vom Prospekt über Website bis zur PR. Aber immer wusste ich, Kommunikation, das sind nicht bloß die Plakate, die herumhängen, die Flyer, die herumliegen und die Visitenkarte mit dem Logo, die die Brieftasche wechselt. Zuerst kommt die Marke, das Konzept. Die Umsetzung ergibt sich daraus automatisch.

Und da kann man viel darüber reden und viele Menschen können viele Besprechungen führen. Doch in der Praxis sieht es so aus: Jemand, der sich auskennt, muss sich hinsetzen, die Sache richtig anschauen, ordentlich überlegen und sich was Gutes ausdenken. Und diese Ideen sind das Resultat von – ich nehme das Wort jetzt einfach mal in den Mund – Arbeit.

Ach ja, abgesehen davon wollte ich das Werbeinstitut zu einer gemeinsamen Plattform der Wissensvermittlung im Bereich der Kommunikation weiter entwickeln, in deren Rahmen Werbeleute kooperieren, damit Kunden profitieren. Und da war es naheliegend, mich bereits in der Namensgebung gewissermaßen selbst zu neutralisieren, um zu zeigen, wie harmlos, praktisch und nett ich eigentlich bin und dass andere Agenturen sich nicht fürchten müssen, sondern freuen sollten.

Heute und morgen oder so

In den folgenden Jahren arbeitete ich mehrheitlich mit eben diesen Agenturen zusammen. Ich übernahm für sie als externer Kreativdirektor die Betreuung ihrer Kunden, die ich bei Marketing, Marke und Maßnahmen mit Gedanke, Wort und Tat begleitete.

Ich hatte auch eigene Kunden, für die ich gesamt oder projektbezogen konzipierte und textete. Das hielt sich allerdings im Rahmen, denn als Einzelkämpfer ist es nicht so einfach.

Dabei entdeckte ich übrigens einen interessanten Nischenmarkt: Ich machte Werbung für Werbeagenturen. Hört sich seltsam an, aber auch eine Werbeagentur braucht schließlich Reklame und es sich selbst zu besorgen ist manchmal schwierig wegen der Betriebsblindheit. Ich kam als externer Insider, machte ein richtiges Branding und realisierte mit der Kreativabteilung die Mailings, Folder usw.

Durch diese Zusammenarbeit wuchsen mir bestimmte Agenturen natürlich ans Herz. Bei einer davon wurde die gegenseitige Beziehung so stark, die gemeinsamen Erfolge so groß und die Sache so klar, dass ich mich hier einfach niederließ, um von hier im Team zu neuen Ufern aufzubrechen.

Heute bin ich immer noch als Werbeinstitut selbstständig und habe auch ausgewählte Kunden, die ich berate und betreue. Aber der Großteil meiner Arbeit läuft im Rahmen der Agentur ab, bei der ich nun als Partner beteiligt und als Kreativdirektor tätig bin.

Und wie es da aussieht, sehen Sie hier.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit und – falls Sie das jetzt in einem Stück gelesen haben – gute Nacht ...

Update: Guten Morgen!

Ja, so kann's gehen: Im verflixten 7ten Jahr habe ich meine Selbstständigkeit an den Nagel gehängt und bin seit 1. April 2011 Agenturleiter dieser Agentur. Wegen dem Datum und den ganzen Zahlenspielereien verbitte ich mir allerdings alle vordergründigen Scherze, dafür fehlt mir jeder Hintergrund. Wir sind ansonsten 13 Leute ...